Freitag, September 12, 2008

You go down the longest road tonight...

Wie immer in keinem Zusammenhang, obwohl wir wirklich ne ganze Menge unterwegs waren. Für morgens war ein Besuch in der Homebase angedacht (der dt. Botschaft), Tobi und Toffer wollten ihre Fahrerlaubnisse umschreiben lassen, damit wir nächste Woche auf der Inseltour ein Auto mieten können (ich bin mehr an Fahrräder interessiert, weil die Landschaft ja so der Hammer sein soll). Na jedenfalls sid wir früh raus mit Massae (von wegen Sprechen kann man im Kopf ruhig weiter „Massai“ denken) und auf nach Roppongi Hills. Darf man wohl nicht mit Roppongi (meiner Lieblingshassgegend) in einen Topf werfen, hier sind die ganzen Botschaften und die finanziell besser gestellten Gaijins leben hier, was man der Gegend auch ansieht. Frühstück bei Starbucks ( grüner Tee mit Milch ist immer noch der Oberhammer, falls sie mich mal fragen) und auf Tobi gewartet, der sich etwas verirrt hatte, dann zur Botschaft.
Ich steh ja auf Beton, also fand ich die Botschaft dann auch sehr nett, recht massiv, Doppeltor usw. Ich hatte keinen Pass dabei, was mir eh dein Eintritt ins heilige Land verwehrte, die anderen durften aber eintreten. Ich stand da also mit Tobis Rucksack und meiner Riesensonnebrille vor der Tür und gab mir unterbewußt scheinbar große Mühe verdächtig auszusehen. Seit ner Weile schon beobachtete so eine Art weiblicher Tommy Lee Jones in jung (so ca. 40) vom inneren des Botschaftsgeländes mein „Treiben“ (Rumstehen) und als Tobi dann oben auf der Balustrade auftauchte und mir aus dem Inneren der Botschaft noch was zu brüllte (ich hatte natürlich Musik an), kam Sie dann raus, sich der Sache mal annehmen.
Ich fühlte mich ja total geehrt und hab auf meine nett/unterwürfige Art (selbst Pseudouniformen machen mich ja ganz schwach, hier war`s so gar nur weißes Hemd & Hose) versucht eine Konversation anzufangen. Gelang nicht wirklich, mein Erstaunen über die Sicherheitsvorschriften wurde mit einem hingebrummten „Standardregeln des öffentlichen Amtes“ quittiert und dann wurde ich aufgeklärt, das meine Freunde sich durch das Rumturnen auf dem Botschaftsgelände schon verdächtig machen und das es in der Botschaft Leute gibt (scheinbar Sie), die sich schon rein berufsmäßig für solche verdächtigen Typen interessieren. Ich fand das ja alles noch recht spaßig und hab Ihr sogar angeboten, Tobi und Toffer doch in Beugehaft zu nehmen, von wegen Disziplin und Erfurcht auf diplomatischen Boden usw, aber irgendwann ist sie dann wieder rein und hat von Innen weiter observiert. Und ich verbrachte die restliche Zeit, damit zu überlegen, was wohl passieren würde, wenn ich laut schreiend Tobi`s Rucksack über den Zaun werfe....
Tobi hat mich hinterher mal drauf hingewiesen, das ja der 11. September war, das ging mir natürlich völlig unter.

Na am Ende ging dann doch alles, die Beiden hatten die Führerscheine und wir sind nach Shibuya ins Tokyo Hands, ein Riesenkaufhaus, wo es so ziemlich alles gibt. Daniel kam noch dazu und wir sind dann weiter nach Harajuku, dann wieder nach Shibuya, dann ins nächste Starbucks und wieder zurück nach Harajuku um Chika abzuholen. Das alles fast ohne Geld auszugeben (im Kopf hab ich aber schon ne Checkliste für den letzten Tag) !!!
Dann sind wir essen und danach zu Marichan und Nobuya ( denen hatte ich letztes Jahr ja die Campingausrüstung abgezogen, dieses Jahr sollte Toffer die Rolle übernehmen). Da wars wie immer sehr nett, die Beiden heiraten nächste Woche und sind in Kroatien in den Flitterwochen, was es uns ermöglicht, die Wohnung zu übernehmen, wenn wir vom Labyrinth kommen.
Gegen 23:00 haben wir uns da verabschiedet und sind getrennter Wege. Toffer und ich, wir haben uns dann hier in der Gegend von Massei noch toll verlaufen, was nicht schlimm war, weil diese Vorstadtgegend hier so nett ist. Irgendwann haben wir aber aufgegeben und da massei auch noch nicht zurück war, sind wir einfach zurück zur Station und haben auf Sie gewartet (zumindest den Weg fanden wir noch). Das wars so ziemlich. Immerhin haben wir bei der Gelegenheit einen kleinen Waschsalon gefunden (da wird ich heute vor der Abfahrt zum Labyrinth noch mal alle meine shirts durchjagen und ich hab einen Friseur gefunden, den ich vertrauen könnte. Dieses Friseurding geht mir nicht mehr aus dem kopf, ich würd hier total gerne mal Haare schneiden lassen und fällig sind sie eigentlich auch aber die Kommunikation macht mir schon Sorge....