Sonntag, September 21, 2008

my life as a bitch - tokyo edition

Manchmal kommt einem das Leben in Tokyo schon etwas unwirklich vor. Samstag abend hätten wir ja eingentlich ganz relaxt auf unserem 2. Festival 300 km vor Tokyo sein sollen aber der Taifun machte uns einen Strich durch die Rechnung. Also umgeplant und hier weggegangen. Erst ewig diskutiert, wohin es uns wohl verschlägt, sowohl in Shibuya als auch in Ebisu waren gute Partys am Start. Ich hab dann massiv für Ebisu gevotet, da spielte Mark Farina im Liquidroom, was mir als House-bitch doch lieber war. Vorher waren wir noch alle auf einer Hochzeitsfeier in einer kleinen Bar in Shibuya, war eigentlich sehr nett.
Spätestens als ich da zum Luftschnappen mal mit Daniel & June um den Block bin, Pudding usw vom AM/PM holen und ein wenig schlendern, ist mir mal wieder bewußt geworden, wie strange unsere Zeit hier ist. Irgendwie sind wir alle vom simplen Touristen zu einem Teil einer (Party)Community geworden. Das ist oft cool aber auch eigenartig manchmal. So viele Leute, deren Namen ich mir kaum merken kann und auf jeden Fall 100x besser und tiefer drinn als man es als Urlauber sonst jemals erreichen wird.
Also Liquidroom. Mein Rucksack passte natürlich nicht ins Schließfach also hab ich den mit auf den Dancefloor genommen und dann irgendwann genervt unter der Absperrung in Richtung Bühne geschoben. Erst lief noch ein anderer DJ, dann als Liveact Samantha Jones. Die war dank Playback zwar nett anzusehen, passte aber nicht wirklich zu unserer Tanzstimmung (Zitat Tobi" Fxxk you, playback-bitch!!"). Naja, waren ja nicht viele Titel und am Ende immerhin noch ein Hit, den ich mal sehr auf Hedkandy mochte. Dann der Herr Farina, so richtig guter US-Deep House. Hat richtig Spaß gemacht und ich hab so gut getanzt wie schon lange nicht mehr (sprich, 5 Tage). Auch im Liquidroom waren die einen oder anderen Leute vom Labyrinth, was eigentlich ganz nett war. Irgendwann nach 5 war ich so extrem durchgeschwitzt, das es mir echt ein wenig gereicht hat. Toffer und ich wollten nach Hause und schlafen und eigentlich war das auch mit dem Rest klar, als dann von Kochi das magische Wort Afterhour-party fiel. Ich dachte noch `hoffentlich hört das Tobi nicht`da wars dann auch schon zu spät. Also breitschlagen lassen, alle bei Kochi in`s Auto und wieder nach Shibuya. Der Club hatte eigentlich schon zu aber irgendwie haben die dann nochmal aufgemacht.Die Musik war ok aber irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, das man die Party noch unbedingt mit dem Nudelholz in die länge ziehen muss...
Irgendwann so gegen halb 8 bin ich mit Toffer mal raus, Kaffee suchen und das war schon wieder eigenartig. Wir waren mitten im morgentlich -leeren Shibuya, die Raben hackten in den Müllsäcken und die Reinigung war grad in Gange. Da läuft man im durchgeschwitzten Bukakamon-tshirt durch die Straßen und ist sich nicht so ganz sicher, was man hier macht oder veranstaltet. So ein Gefühl hatte ich das letzte mal vor 12-13 Jahren, wenn wir morgens nach illegalen Party´s auf dem Breiten Weg den Imbiss belagert haben und die Sonne aufging. Na jedenfalls sind wir dann vor zur Shibuya-Station und haben uns in dem hippen Starbucks, den man aus 100 Filmen kennt, was zu trinken geholt und sind dann leise vor uns hinphilosophierend wieder zurück unter Tage in die Welt der Bässe. Hat dann aber auch bald gereicht und wir (Toffer & me) haben das Experiment beendet, während Famile Houfek noch blieb...
Foto´s ist heut nicht so toll, 2 von der Hochzeitsfeier und der Rest als Synonym für das Entwurzeltsein in Tokyo - Shibuya Station, bekannt aus Film und Fernsehen!!!